Nordsee-Kollision: Sabotage oder menschliches Versagen? – Die rätselhafte Katastrophe vor der Küste Grossbritanniens

Eine verhängnisvolle Begegnung in der Nordsee

Am Morgen des 10. März 2025 ereignete sich in der Nordsee eine verheerende Kollision zwischen dem unter US-Flagge fahrenden Öltanker Stena Immaculate und dem unter portugiesischer Flagge fahrenden Containerschiff Solong. Die Katastrophe geschah etwa 250 Kilometer nördlich von London, unweit der Küste von East Yorkshire. Der Unfall führte zu einer massiven Explosion auf dem Tanker, der binnen Minuten in Flammen stand, und löste eine grossangelegte Rettungsaktion aus. Während die offizielle Untersuchung noch läuft, bleiben drängende Fragen offen: War dies ein unglücklicher Zufall – oder steckt womöglich Absicht dahinter?

Was geschah an Bord?

Laut ersten Berichten der Küstenwache hatte die Stena Immaculate am frühen Morgen vor Anker gelegen. Das Schiff transportierte eine gefährliche Ladung: Jet-A1-Kerosin, einen hochentzündlichen Treibstoff, der für das US-Militär bestimmt war. Die Solong befand sich auf einer regulären Handelsroute zwischen Grangemouth, Schottland, und Rotterdam, Niederlande, als es zum verhängnisvollen Zusammenstoss kam.

Kollision mit fatalen Folgen

Augenzeugenberichten zufolge bewegte sich die Solong mit ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit, als sie die Nähe des Tankers erreichte. Laut einem überlebenden Crewmitglied der Stena Immaculate gab es keine Anzeichen für einen Ausweichversuch oder eine Kurskorrektur. „Es sah so aus, als würde das Containerschiff direkt auf uns zusteuern“, berichtete ein Matrose später britischen Medien. Kurz nach dem Aufprall entzündete sich das austretende Kerosin, und eine gewaltige Explosion erschütterte das Schiff.

Die britische Küstenwache, Rettungsboote und Helikopter eilten zu Hilfe, doch das Feuer war so intensiv, dass es mehrere Stunden dauerte, bis die Rettungskräfte sich dem brennenden Tanker nähern konnten. 32 Besatzungsmitglieder wurden verletzt, eines davon schwer. Glücklicherweise konnten alle 37 Seeleute der beiden Schiffe gerettet werden.

Ökologisches Desaster droht

Während es den Einsatzkräften gelang, das Feuer nach zehn Stunden unter Kontrolle zu bringen, bleibt die Umweltgefahr bestehen. Grosse Mengen des hochentzündlichen Kerosins sind ins Meer ausgetreten. Anders als Rohöl verdunstet Kerosin schneller, doch es kann das maritime Ökosystem erheblich schädigen, insbesondere wenn es in Küstennähe gelangt.

Umweltorganisationen fordern nun eine schnelle und gründliche Untersuchung der Langzeitfolgen für die Nordsee. Mehrere Meeresbiologen warnten bereits, dass sich der Kerosinteppich grossflächig ausbreiten könnte.

War es wirklich ein Unfall?

Offizielle Stellen sprechen derzeit von einem „tragischen Schifffahrtsunfall“. Doch hinter den Kulissen kursieren andere Theorien. Konnte es sich um einen gezielten Angriff handeln?

  • Die ungewöhnlich hohe Geschwindigkeit der Solong bei Annäherung an den Tanker wirft Fragen auf.
  • Wieso gab es keine erkennbaren Ausweichmanöver?
  • Warum wurde gerade ein Schiff mit einer für das US-Militär bestimmten Ladung getroffen?

Sicherheitskreise prüfen, ob Sabotage oder ein gezielter Cyberangriff auf das Navigationssystem der Solong eine Rolle gespielt haben könnten. Die Marine Accident Investigation Branch (MAIB) und britische Geheimdienste sind bereits in die Ermittlungen eingebunden.

Ein Blick in die Vergangenheit: Zehn der schlimmsten Tankerunglücke

Die Geschichte kennt zahlreiche Fälle schwerer Schiffsunglücke, von denen viele weitreichende ökologische und wirtschaftliche Folgen hatten. Hier sind zehn der bedeutendsten:

1. Torrey Canyon (1967) – Grossbritanniens erste grosse Ölpest

Ein Navigationsfehler liess den liberianischen Öltanker Torrey Canyon vor der Küste Cornwalls auf Grund laufen. 120.000 Tonnen Rohöl verseuchten die Strände Englands und Frankreichs.

2. Amoco Cadiz (1978) – Eine Katastrophe für die Bretagne

Vor der Küste Frankreichs zerbrach der unter liberianischer Flagge fahrende Tanker Amoco Cadiz nach Maschinenausfall. 230.000 Tonnen Öl vergifteten die Küste der Bretagne.

3. Atlantic Empress & Aegean Captain (1979) – Eine doppelte Katastrophe

In der Karibik kollidierten zwei Tanker, wobei 287.000 Tonnen Rohöl ins Meer flossen. Dies bleibt die grösste Tankerölverschmutzung der Geschichte.

4. Exxon Valdez (1989) – Die berühmteste Ölpest

Ein Navigationsfehler führte dazu, dass die Exxon Valdez im Prinz-William-Sund, Alaska, auf Grund lief. 37.000 Tonnen Rohöl kontaminierten die Küste, mit verheerenden Folgen für Wildtiere.

5. Prestige (2002) – Der zerbrechende Tanker

Der unter griechischer Flagge fahrende Tanker Prestige sank vor Spanien und setzte 63.000 Tonnen Schweröl frei. Die Folgen für die Fischerei-Industrie waren katastrophal.

6. Hebei Spirit (2007) – Südkoreas schwarzer Alptraum

Nach der Kollision mit einem Lastkahn liefen 10.800 Tonnen Rohöl aus, was die Fischerei- und Tourismusindustrie Südkoreas nachhaltig schädigte.

7. Deepwater Horizon (2010) – Eine tickende Zeitbombe

Obwohl keine Tankerkatastrophe, war die Explosion der BP-Ölplattform im Golf von Mexiko die schlimmste Ölkatastrophe der Neuzeit: 780 Millionen Liter Rohöl flossen ins Meer.

8. Sanchi (2018) – Eine brennende Geisterfahrt

Der iranische Öltanker Sanchi kollidierte mit einem Frachter im Ostchinesischen Meer. Alle 32 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben, als der Tanker brannte und sank.

9. Wakashio (2020) – Ein Inselparadies wird zerstört

Der japanische Frachter Wakashio lief vor Mauritius auf Grund und verursachte eine massive Umweltkatastrophe in einem sensiblen Korallenriffgebiet.

10. X-Press Pearl (2021) – Feuer, Gift und Mikroplastik

Dieses Containerschiffsunglück vor Sri Lanka setzte nicht nur Öl, sondern auch giftige Chemikalien und Unmengen an Mikroplastik frei.

Fazit: Ein Unfall oder eine neue Bedrohung?

Das Unglück der Stena Immaculate erinnert an frühere Katastrophen, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied: Die Umstände der Kollision sind ungewöhnlich. Die Frage bleibt: War es nur ein Zufall, dass ein Schiff mit brisanter Ladung von einem Containerschiff getroffen wurde? Oder steckt mehr dahinter?

Die britischen und internationalen Ermittler stehen unter Druck, Antworten zu liefern. Falls Sabotage eine Rolle gespielt haben sollte, hätte dieses Unglück weitreichende sicherheitspolitische Implikationen – nicht nur für Grossbritannien, sondern für die gesamte Schifffahrtsindustrie.

Was ist Ihre Meinung? Zufall oder bewusste Tat?

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